PHILOSOPHIE

Die vedischen SANSKRIT Texte basieren auf einer Philosophie namens SAMKHYA (SANSKRIT: सांख्य; auch Sāṅkhya).
SAM bedeutet korrekt, KHYA bedeutet zu wissen; «Korrektes diskriminierendes ausgeglichenes Wissen».

Sie ist das Fundament der alten indischen Tradition und der Yogatradition.

SAMKHYA fördert Aspiranten, diskriminierend die Schöpfung zu analysieren und dadurch die wahre Natur zu erkennen.

Die ayurvedische Erklärung zu dieser Philosophie wird in der CHARAKA SAMHITA gefunden. Einer der ersten Befürworter dieser Philosophie, war KAPILA, der Grossvater der Hindu-Kultur. Es gibt nur wenige Sanskrit Texte die umfassenden Quellen zur SAMKHYA Philosophie beinhalten. Die einzige umfassende Beschreibung von der SAMKHYA Philosophie, wird in den Texten von ISHVARA KRISHNA im SAMKHYA KARIKA gefunden. Sie wird als dualistisch und atheistisch bezeichnet, jedoch im BHAGAVAD GITA und BHAGAVAD PURUNA als theistisch.

Sie beschreibt eine Existenz, als eine unendliche Abfolge kosmischer Zyklen von Manifestationen (SRISTI) und Un-Manifestationen (LAYA), und innerhalb dieser Schöpfungszeit kommt es zu 25 TATTVAS, Komponenten, Stufen oder Elementen der Evolution:

Tattvas

  1. PURUSHNA: Bewusstsein

  2. AHAMKARA: Urmaterie

  3. MAHAT: Kosmische Intelligenz

  4. BUDDHI: Kosmische Ego

  5. AHAMKARA: Geist

  6. SHRAVANA: Ohren (Hörsinn)

  7. SPASRSA: Haut (Tastsinn)

  8. CHAKSHU: Augen (Sehsinn)

  9. RASA: Zunge (Geschmacksinn)

  10. GHRANA: Nase (Geruchsinn)

  11. VAK: Stimmbänder (Reden)

  12. PANI: Hände (Tasten)

  13. PASA: Füsse (Bewegung)

  14. PAYU: Ausscheidungsorgan (Ausscheidung)

  15. UPASTHA: Fortpflanzungsorgan (Reproduktion)

  16. SABDA: Klang

  17. SPARSHA: Berührung

  18. RUPA: Form

  19. RASA: Geschmack

  20. GHANDA: Geruch

  21. AKASHA: Äther/ Raum

  22. VAYU: Luft

  23. AGNI: Feuer

  24. JALA: Wasser

  25. PRITVI: Erde

Von den 25 Stufen der Evolution sind 13 Stufen zuständig für Anerkennung, Handlung und Assimilation. Diese 13 Stufen werden unterteilt in 2 Gruppen, den internen und externen Organen: Die 3 internen Organe (ANTAHKARANA) sind Geist, Kosmisches Ego und Kosmische Intelligenz, sie öffnen das Reich des Wissens, und somit können Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verstanden werden. Die 10 externen Organen (BHIRKARANA) sind die Wahrnehmung und Handlungen der Sinne. Die subtilen Elemente beinhalten die Essenz oder Identität, welche die internen und externen Organe verbinden, und formen die Beziehung der groben Elemente, welche die manifeste Natur repräsentieren und die 3 internen Organe erkennen diese Formen. Aus diesem Grund gehören die subtilen und groben Elemente nicht in die internen oder externen Organ-Gruppen. Spirituelle Selle und Ur-Natur gehören ebenfalls nicht in die internen und externen Organ Gruppen, da die Selle pures Wissen und die Ur-Natur, die primäre materielle Ursache repräsentieren.

ANTAHKARANAM TRIVIDHAM DASHADHAA BAAHYAM TRAYASYA VISHAYAAKHJAM
SAAMPRATAKAALAM BAAHJAM TRIKAALAMAABHYANTARAM KARANAM

Den internen Instrumenten (ANTAHKARANA) sind 3, und den externen Instrumenten (BAHIRKARANA) sind 10. Sie stellen den Sinnesinhalt der Erfahrungen zur Verfügung. Die externen Instrumente funktionieren in der Gegenwart und die internen funktionieren in allen 3 Zeiten (TRIKALA). (SAMKHYA KARIKA)

ETE PRADEEPAKALPAAH PARASPARAVILAKSHANAA GUNAVISHESHAAH
KRITSNAM PURUSHASYAARTHAM PRAKAASHYA BUDDHAU PRAYACHCHHATI

Obwohl die 13 Instrumente (MAHAT/ BUDDHI, AHAMKARA, MANAS und die 5 Sinne und deren Handlungen), ihr eigener charakterlicher Unterschied haben, funktionieren sie trotz den unterschiedlichen Änderungen, deren Attribute (GUNAVISHESHA), zusammen. Wie die Komponenten einer Lampe, erleuchten sie den Bereich aller Erfahrungen und präsentieren dies der höheren Intelligenz (MAHAT/ BUDDHI), für den Zweck der Seele (PURUSHNA). (SAMKHYA KARIKA)

SAANTAHKARANAA BUDDHIH SARVAM VISHAYAMAVAGAAHATE YASMAAT
TASMAAT TRIVIDHAM KARANAM DVAARI DVAARAANI SHESHAANI

Da die höhere Intelligenz (MAHAT/ BUDDHI) zusammen mit den anderen internen Instrumenten, das ganze Feld der Objekte begreift, könnte man den internen Instrumenten als Türwächter (DVARIN) und die 10 externen Instrumente als Tür (DVARA) betrachten. (SAMKHYA KARIKA)

Bei der Auflösung der Manifesten Kreation verfliessen die 5 groben Elemente, die 5 subtilen Elemente, die 5 Handlungsorganen, 5 Wahrnehmungsorganen und Geist zurück in das Kosmische Ego. Dann verfliesst das Kosmische Ego zurück in die Kosmische Intelligenz und die Kosmische Intelligenz zurück in die Ur- Natur. Die Selle separiert sich dann von der Ur- Natur und wird befreit (MOKSA).

BEWUSSTSEIN

PURUSHNA wird als spirituellen Kern, Seele, Bewusstsein, das Absolute oder die Urkraft von allem angesehen.

ATMA ist das Selbst oder die Seele.

PARAMATMA ist die kosmische Seele oder das Kosmische Bewusstsein, das höchste Selbst, das Selbst des Universums, des individuellen, sowie des Kosmos, in einem befreiten Zustand des Selbst.  

MATERIE

PRAKRITI ist die Ur- Natur, Gross Natur, Mutternatur, die manifestierte und nicht-manifestierte Kreativität oder Urmaterie von allem.

DRISHTAA MAYETYUPEKSHAKA EKO DRISHTAANHAMITYUPARAMATYANYAA
SATI SAMYOGE`PI TAYOH PRAYOJANAM NAASTI SARGASYA

Der eine ist Zeuge von PURUSHNA und denkt: „Ich habe Sie gesehen“. Der andere ist Zeuge von PRAKRITI und denkt. „Ich wurde gesehen“ und endet seine Aktivität. Obwohl die Verbindung von beiden bestehen bleibt, gibt es keinen Grund für weitere Entwicklungen. (SAMKHYA KARIKA)

Die YOGA, Vereinigung oder Union zwischen diesen zwei, der Seele und der Materie produzieren alle Dinge. Sie sind 2 in 1, «Seele und Materie», da alle Dinge beide Stärken beinhalten und diese Eigenschaften in Form von Essenz, Bewusstsein und Kreativität zeigen.

Die unmanifestierte Ur- Materie allein heisst AVJAKTA. Sie besitzt 3 Grundprinzipien oder Qualitäten, diese nennt man TRIGUNAS:

  • SATTVA ist das Licht-, Reinheits-, Wahrnehmungs-, Intelligenz-, Leidenschaft- oder Illumination-Prinzip.
  • RAJA ist das Energie-, Bewegung- oder Aktivitäts-Prinzip.
  • TAMAS ist das Dunkelheits-, Stabilitäts-, Resistenz- oder Trägheits-Prinzip.

Wenn die 3 GUNAS sich in einem Equilibrium befinden, nennt man dies SAMYA AVASTHA.

SATTVAM LAGHU PRAKAASHAKAMISHTAMUPASHTHAMBHAKAM CHALAM CHA RAJAH
GURU VARANAKAMEVA TAMAH PRADEEPAVACHCHAARTHATO VRTTHI

SATTVA ist das Licht oder Auftriebskraft (LAGHU) und die Illumination (PRAKASHA). Raja fördert Wünsche und ist stimulierend und mobile (CHALA). Tamas ist schwer und träge (GURU) und verdunkelnd oder verhüllend (VARANKA). Sie funktionieren alle für eine einzelne Funktion, wie die Komponenten einer Lampe, diese erleuchten. (SAMKHYA KARIKA)

INTELLIGENZ

MAHAT ist die höchste Intelligenz oder kosmische Intelligenz, welche durch die Verbindung von Seele und Materie geboren wird.
Sie ist die erste Stufe der manifesten Evolution. MAHAT ist die prominenteste und subtilste Stufe, da sie Verantwortung für die nächsten 22 Stufen hat. Die Erfahrung des ganzen Universums ist im MAHAT, wie es in einem Samen ist. Es kann auch als Aspekt der universellen Präsenz repräsentiert werden oder als Gebärmutter von PRAKRITI angesehen, da es die Kombinationen und Permutation der verschiedenen TATTVAS fördert sich zu manifestieren.

BUDDHI ist ein anderer Ausdruck für MAHAT, kann aber auch als Intellekt verstanden werden.
Die erste Entwicklung des BUDDHI ist das Selbstbewusstsein, durch das Wissen über die Existenz eines Objektes, folgt die Wahrnehmung der Identität oder Ego- Prinzip. Das Ego anerkennt sich als Universalanlage Potential.
Es anerkennt die inhärente Wirkung der Ursache, wie die Existenz eines Baumes in einem Samen.

Im Aspekt zur Intelligenz, hat BUDDHI die Möglichkeit zwischen Wisser, Wissen und was gewusst werden sollte zu entscheiden.

Im täglichen diskriminierenden Leben treffen wir solche Ereignisse an, wie zu Beispiel eine Erfahrung, welches ein Vergnügen oder ein Leiden verursacht, wird physisch ein Ausdruck von mir Selbst, ausgelöst durch ein X- Faktor. Ich entscheide durch den manifestierten Intellekt entsprechend:

  1. Mein Status als Person
  2. Die Erfahrung, welches meine Aufmerksamkeit kreiert, von
  3. Dem X- Faktor und dem Ausdruck, welcher ich als Vergnügen oder Leiden, Positive oder Negative erkenne.

Der Ausdruck BUDDHI wird in SAMKHYA, deshalb auch als Diskrimination und Wissen benutzt.

ADHYAVASAAYO BUDDHIDHARMO JNAANAM VIRAAGA AISHVARYAM
SAATTVIKAMETADROOPAM TAAMASAMASMAADVIPARYYASTAM

Intellekt (BUDDHI) ist vom eigenen Willen und reflektierenden Ansprüchen charakterisiert (ADHAVASAYA), Ihre reine Existenz (SATTVA) hat vier Formen (ROOPA): Korrekte Verhalte, tugendhaft (DHARMA), Diskriminierendes Wissen (JNANA), nicht Anhaftung (VAIRAGYA) und vorteilhaften Errungenschaften und Perfektionen (AISHWARYA). Ihre Unwissenden Eigenschaften sind das Gegenteil (TAMAS). (SAMKHYA KARIKA)

BUDDHI manifestiert in Formen von SATTVA oder TAMAS. SATTVA’S Form ist Erleuchtend, Licht, Helligkeit und ohne Grenzen. Die Kombination von Helligkeit mit Wissen und Urteilsvermögen, fördert die vier Formen der Intelligenz (DHARMA, JNANA, VAIRAGYA und AISHWARYA). Im Gegenteil zu dem SATTVA, ist TAMAS limitiert und verbindliche Faktoren entstehen. TAMAS BUDDHI begrenzt eine Person zu der Welt und ein SATTVA BUDDHI befreit eine Person von der Welt.

EGO

AHAMKARA ist das kosmische Ego.

Mit der Intelligenz (MAHAT/ BUDDHI) entsteht ein Kosmisches Ego.
AHAMKARA ist die Anerkennung einer Identifikation mit den entsprechenden Konditionen des PRAKRITI. Da das PRAKRITI mit sich die Ursache mitnimmt und entsprechend diesen Vorgaben sich manifestiert und entwickelt.

Es manifestiert in Formen von SATTVA oder TAMAS. RAJA vitalisiert die Emanationen von SATTVA und TAMAS, und als Ergebnis interreagieren die GUNAS dynamisch miteinander. RAJA ist die Schwingung oder das Katapult, welches den Prozess der Manifestation vollendet.
Wenn das Ego von SATTVA beeinflusst wird (SATTVA AHAMKARA), wird das Wissen des Ichs aktive. Es werden die Sinneswahrnehmung mit deren Handlungen und Geist geboren.

GEIST

MANAH, der Geist, ist der Prozess des Denkens und Analysieren.

Es ist der bewusste Faktor, welcher alle unterschiedlichen Gedanken- Impressionen der Sinne verlinkt. Diese bewussten Informationen werden unterbewusst in einem Daten- Lager gespeichert, um sich als getrennte Einheit zu binden. Diese Lagerung nennt man CHITTA, es vernachlässigt Gedanken früherer Zeiten der Evolution. CHITTA kann auch als unser Bewusstsein verglichen werden, da es uns steuert.
Der Geist ist der Herrscher und Empfänger über alle Daten und leitet sie an die entsprechenden Funktionen der Sinne weiter.

SINNE

Die JNANENDIYAS sind die Wahrnehmungskapazität der 5 Sinne:

  1. SHRAVANA: (Die Ohren, «der Hör- Sinn»)
  2. SPASRSA: (Die Haut, «der Tast- Sinn»)
  3. CHAKSHU: (Die Augen, «der Seh- Sinn»)
  4. RASA: (Die Zunge, «der Geschmack- Sinn»)
  5. GHRANA: (Die Nase, «der Geruch- Sinn»)

Die KARMENDIYAS sind die Handlungskapazität der 5 Sinne:

  1. VAK: (Die Stimmbänder, «der Prozess vom Reden»)
  2. PANI: (Die Hände, «der Prozess des Tastens»)
  3. PASA: (Die Füsse, «der Prozess des Bewegens»)
  4. PAYU: (Die Ausscheidungsorgane, «der Prozess die Abfallstoffe auszuwerfen»)
  5. UPASTHA: (Die Fortpflanzungsorgane, «der Prozess der Reproduktion»)

ELEMENTE

Wenn das Ego von TAMAS beeinflusst wird (TAMAS AHAMKARA), evolvieren die 5 subtilen Elemente (TANMATRAS) und deren 5 groben Elementen (MAHABHUTAS).

Die groben Elemente sind die empfindungslosen Kreationen der Manifestation und die TANMATRAS sind die Subtilen- oder Essenz –Qualitäten der 5 groben Elemente, jedes subtile Element schenkt dem groben Element sein Bewusstsein in Bezug auf seine Zusammensetzung. Diese Entstehung wird von den 3 Qualitäten (TRIGUNAS) beeinflusst und kontrolliert.

  1. SATTVA (als subtilstes und reinstes GUNA), führt zu dem subtilen Element SABDA (Klang) und Klang befindet sich immer in dem groben Element AKASHA (Raum/ Äther). Sogar in der Wissenschaft ist Klang immer mit Raum verbunden. Dieser Raum ist kein Vakuum, aber auch nicht leer, da er das Potenzial aller bisherigen TATTVAS, in winzigen Mengen beinhaltet.
  2. SATTVA und RAJAS (als Reinheit welche durch Energie/ Mobilität in Gang gesetzt wird), führt zu dem subtilen Element SPARSHA (Berührung), und dem dazugehörigen groben Element VAYU (Luft). Der Klang wird durch Bewegung (RAJAS) berührt. Eine Berührung ist immer verbunden mit Bewegung, welche die Eigenschaft von Luft hat.
  3. RAJA (als Energie/ Mobilität), führt zu dem subtilen Element RUPA (Form), und dem dazugehörigen groben Element AGNI (Feuer).  Der Klang wird mit der Berührung verbunden und es entsteht Form. Das Feuer hat die Qualität von Form.
  4. RAJA und TAMAS (Mobilität und Trägheit), führt zu den dem subtilen Elemente RASA (Geschmack) und es entsteht das grobe Element JALA (Wasser). Klang, Berührung und Form bindet sich durch den Einfluss von der Trägheit (TAMAS) und es entsteht Geschmack, welcher durch das Wasser geleitet wird.
  5. TAMAS (Trägheit, Stabilität), führt zu dem subtilen Element GHANDA (Geruch) und es entsteht das grobe Element PRTHIVI (Erde). Klang, Berührung, Form, und Geschmack binden und stabilisieren sich und es entsteht der Geruch. Die Erde hat die Qualität Geruch von sich zu geben.

Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde (Die 5 Elemente), definieren die 5 Frequenzen aller Substanzen, die sichtbare und unsichtbare Materie.

Sie sind die substanzielle Grundlage aller geformten Phänomene des Universums. Sie können auch als die 5 Aggregatszustände betrachtet werden:

  1. Ätherisch (Raum, Äther)
  2. Gasförmig (Luft)
  3. Plasma (Feuer)
  4. Flüssig (Wasser)
  5. Fest (Erde)

Die TANMATRAS und die TATTVAS sind mit den JANENDRIYAS und den KARMENDIYAS verlinkt:

  1. Die Ohren mit dem Element Raum/Äther (Klang)
  2. Die Haut mit dem Element Luft (Fühlen)
  3. Die Augen mit dem Element Feuer (Formen)
  4. Die Zunge mit dem Element Wasser (Geschmack)
  5. Die Nase mit dem Element Erde (Geruch)

Durch diese Verbindung können die TANMATRAS sich in den MAHABHUTAS manifestieren und das komplette Reich der Erfahrungen, der manifesten Natur vervollständigen und es entsteht Leben (AYUH).